Es gibt hier keine Adresse. Es gibt nur die Koordination: 57.896041°, 11.465779°. Hier steht der Pater Noster auf der kleinen Insel Hamneskär, in Sichtweite von Marstrand im Schärengarten gelegen. Von 1868 an gab der Leuchtturm den Seeleuten vor der schwedischen Westküste Orientierung. Die Seefahrt war zu jener Zeit mitunter noch sehr gefährlich. Und so haben viele Matrosen der Legende nach beim Passieren der Schären das Vater Unser gebetet. Auf Lateinisch: Pater Noster.
Der König der Leuchttürme
„Damals galt der Pater Noster als hochtechnisches Meisterwerk“, sagt Mirja Hagsjö vom heute dort residierenden "Pater Noster Lighthouse". 32 Meter ragt der rote Monolith auf der steinigen Insel in die Höhe. Er gilt als König der schwedischen Leuchttürme. Über 100 Jahre lebten hier die Leuchtturmwärter mit ihren Familien, dem rauen Meer und der wilden Natur.
Doch mit der Zeit verloren Leuchttürme für die Seefahrt an Bedeutung. Und damit auch die Insel Hamneskär mit dem Pater Noster. Beinahe wäre er in Vergessenheit geraten, stand kurz vor dem Verfall. Doch eine Gruppe Freiwilliger rettete die maroden Bauten auf der Insel und eröffneten 2007 ein exklusives Hotel für Besucher.
Exklusiver Schlafplatz
Die preisgekrönte Designagentur Stylt schaffte ein Gästehaus mit neun Zimmern. Das wohl exklusivste Bett befindet sich allerdings nicht im Innern. Gäste können einen Schlafplatz im Freien auf den Klippen mit Blick auf das Meer buchen. Robbensafaris, Hochseefischen, Kajakfahren oder Segeln: Die Möglichkeiten, das maritime Schweden hier täglich zu erkunden, sind vielfältig.
Und natürlich spielt hier auch lokales, qualitativ hochwertiges Essen eine wichtige Rolle: Es werden hausgemachte Gerichte mit zum Beispiel frisch gefangenem Lobster und hiesigem Seetang zubereitet. Auch als Tagesbesucher kann man von Juli bis Mitte August mit dem Schiff vom nahe gelegenen Marstrand oder dem etwas weiter entfernten Göteborg die Insel besuchen und erkunden.
Restaurant im alten Bootshaus
In den acht Gebäuden auf der Insel gibt es einen Weinkeller, eine Suite im alten Backhaus und auch einen Chambre-Separée-Bereich im alten Schießpulver-Lagerhaus. Das Café und Restaurant ist im alten Bootshaus lokalisiert.
Der Ort, das Interieur, das Ambiente: Der Pater Noster ist ein wahrlich exklusiver Ort. Und weltweit bekannt. Dafür sorgte im vergangenen Jahr auch Hollywood. Bei der Oscar-Verleihung stand das schwedische Unikum plötzlich im Rampenlicht. Jede und jeder Nominierte der Kategorie Schauspiel und Regie bekamen eine Nacht in dem unfunktionierten Hotel geschenkt. Das hatte das Oscar-Komitee eigens so ausgewählt. Eine riesige Ehre für die Schweden.
Kein Filter notwendig
„Dieser Ort und dieses Reiseziel sind einfach einzigartig und so schön“, erklärt Mirja Hagsjö. „Ich erkläre das gerne mit den Fotos unserer Insel. Wir müssen sie nicht retuschieren, keinen Filter verwenden.“ Die Insel, der Leuchtturm sind per se ein Blickfang. Erst im Januar wurde dem Hotel diese Besonderheit auch zertifiziert. Das "Pater Noster Lighthouse" wurde mit dem renommierten HYLLA-Award ausgezeichnet: als bestes Konzept-Hotel der Welt. Ein Hotel ohne Adresse. Dafür mit einmaligem Charme.
Hier geht es zur Website.
Leon
Leon, 25 Jahre, liebt das Reisen und bekommt nie genug davon, Neues zu entdecken. Seine Neugier lotste ihn schon bis nach Japan, Guatemala und auf die Fidschi-Inseln. Im hohen Norden aber fühlt er sich am wohlsten. Im Winter liebt er es, sich in der lappländischen Schneewelt der Natur hinzugeben. Im Sommer genießt der studierte Journalist besonders Schwedens einzigartige, maritime Küstenwelt. Schweden ist für Leon ein Kaleidoskop des Reisens: aufregend, abwechselnd, anders. Im Land der Mitternachtssonne erlebt er bei jeder Reise aufs Neue, was SchwedenPur bedeutet.