25.11.2022

Vagabund und Virtuose: Wie Anders Zorn zum Weltkünstler wurde

US-Präsidenten, Könige und andere Berühmtheiten standen Schlange, um sich von Anders Zorn porträtieren zu lassen. Seine Gemälde, Aquarelle und Radierungen machten ihn zu einem der berühmtesten Künstler seiner Zeit. Sein sanfter Stil ist bis heute gefragt.

Als Anders Zorn am 18. Februar 1860 in Mora geboren wurde, deutete nicht viel darauf hin, dass er einmal eine der berühmtesten Persönlichkeiten Schwedens sein wird. Seinen Vater, den deutschen Brauer Leonard Zorn, lernte er nie kennen. Und so zogen ihn seine Großeltern und seine Mutter auf dem familiären Bauernhof groß.

Mit 15 nach Stockholm
Schon früh zeichnete sich ab, welch künstlerisches Talent in Zorn schlummert. Als 15-Jähriger ging er zum Kunststudium an die Königliche Akademie in Stockholm. Es folgten: eine sechsmonatige Reise in Spanien, die Niederlassung in London; und schließlich die Rückkehr nach Schweden 1885.

Hier heiratete er im selben Jahr Emma Lamm, die er während seines Studiums kennengelernt hatte. In Schweden machte sich Anders Zorn nun bereits einen Namen. Der Durchbruch gelang Zorn 1889 auf der Weltausstellung in Paris. 

Porträts und Aktbilder
"Zorn war vor allem für seine Porträts und seine Aktbilder bekannt", erklärt Ylva Fahlberg vom Zorn-Museum. Die Bilder von nackt badenden Frauen, meist dienten die Stockholmer Schären als Sujet,  begeisterten das Publikum.

Die Aktmotive in der Natur waren nicht gänzlich neu. Bahnbrechend waren aber die Sinnlichkeit und Anmut, die Zorn dem Genre neu verlieh. "Seine virtuose Technik beeindruckt die Menschen noch immer", sagt Fahlberg schwärmend.

Drei Präsidenten-Porträts
Besonders beliebt war Anders Zorn in den Vereinigten Staaten. Hier feierte er mit seinen Porträts seine größten internationalen Erfolge. Siebenmal reiste Zorn in die USA und zeichnete dabei drei Präsidenten. 

Nach acht Jahren in Paris kehrten Anders und Emma Zorn in seine Heimatstadt Mora zurück. Obgleich blieb er ein international gefragter Künstler, vagabundierte weiterhin durch die Welt, die ihn als einen der besten Künstler der Zeit feierte.

Kunstvolle Heimat
Die Rückkehr in seine Geburtsstadt inspirierte Zorn auch dazu, das Volksleben in Dalarna darzustellen. Er porträtierte einfache Menschen und die sich im steten Wandel befindende Landschaft. Gleichzeitig war Zorn übrigens auch ein brillanter Radierer. 

In seinen letzten Lebensjahren verschlechterte sich Zorns Zustand erheblich, was wohl nicht zuletzt mit seinem intensiven Lebensstil zu tun hatte. 1920 starb er dort, wo er 60 Jahre zuvor geboren wurde: in Mora. 19 Jahre später ließ Emma das Anders-Zorn-Museum gründen, um sein Erbe zu konservieren.

Museum neben dem Wohnhaus
"Das Museum stellt immer Gemälde, Aquarelle und andere Kunstwerke von Zorn aus, sowie Wechselausstellungen aller Art", sagt Ylva Fahlberg. Das Museum steht neben dem ehemaligen Wohnhaus der Zorns, das ebenfalls besichtigt werden kann. Wer möchte, kann hier inmitten von Dalarna, tief in Anders Zorns Leben eintauchen. Ein Leben, das so nicht vorhersehbar war.

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Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Leon

Leon liebt das Reisen und bekommt nie genug davon, Neues zu entdecken. Seine Neugier lotste ihn schon bis nach Japan, Guatemala und auf die Fidschi-Inseln. Im hohen Norden aber fühlt er sich am wohlsten. Im Winter liebt er es, sich in der lappländischen Schneewelt der Natur hinzugeben. Im Sommer genießt der studierte Journalist besonders Schwedens einzigartige, maritime Küstenwelt. Schweden ist für Leon ein Kaleidoskop des Reisens: aufregend, abwechselnd, anders. Im Land der Mitternachtssonne erlebt er bei jeder Reise aufs Neue, was SchwedenPur bedeutet.


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