Sanna Halonen hat gerade viel Stress. Und ist trotzdem voller Vorfreude. Für beides gibt es denselben Grund: das Mittsommerfest. "Momentan bereite ich das Fest für die vielen Besucher bei uns vor", erzählt sie. Am kommenden Freitag (24. Juni) ist es so weit. In der Mittsommernacht feiert ganz Schweden die Sommernachtswende.
Einladung zur Zeitreise
Es gibt aber wohl wenige Orte, an denen das Fest so ursprünglich und folkloristisch gefeiert wird wie auf Åsens By, wo Sanna Halonen arbeitet. Åsens By ist ein Bauernhof, der zu einer Zeitreise einlädt. In diesem Kulturreservat inmitten von Smaland werden die Besucher ins vorige Jahrhundert zurückversetzt.
Hier leuchtet keine Glühbirne, hier wird jeden Tag das Brot selbstgebacken. Auch die Felder und Äcker werden noch auf traditionelle Weise beackert. Die Wiesen werden mit der Sense gemäht, die Kühe mit der Hand gemolken. Insgesamt drei Höfe mit den typischen roten Holzhäusern sorgen hier für einmaliges Nostalgie-Gefühl.
Lebendiges Stück Geschichte
Das Schöne: Besucherinnen und Besucher können auf Åsens By an all dem teilhaben und viel über das alte Leben auf dem schwedischen Land erfahren. Sie finden kein starres Museum vor, sondern ein lebendiges Stück Geschichte. Und wenn man Mittsommer auf urschwedische Art feiern möchte, eignet sich Åsens By besonders gut.
"Bei uns ist es das traditionelle Fest mit einigen Extras", erzählt Sanna Halonen. "Wir tanzen um den Mittsommerpfahl, es gibt Spiele für die Kinder, eine Tombola und eine Volkstanzshow." Außerdem bietet das Kulturreservat Rundfahrten mit Pferd und Wagen an. Im Café gibt es hausgemachten Kuchen mit Erdbeeren.
Blumen pflücken und schmücken
Die Vorbereitungen laufen seit Wochen. Nun fiebert man auf dem Bauernhof den finalen Tagen entgegen. "Am Abend vor dem Mittsommertag pflücken wir die Blumen für den Mittsommerpfahl und schmücken ihn", sagt Halonen. Den Freitagabend verbringt man mit Familien und Freuden. Gemeinsam tanzt man um den Pfahl, lacht und genießt den Sommer.
"Für mich ist das der schönste Tag des Jahres", sagt Sanna Halonen. Und dafür nimmt sie auch viel Stress im Vorfeld in Kauf.
Leon
Leon liebt das Reisen und bekommt nie genug davon, Neues zu entdecken. Seine Neugier lotste ihn schon bis nach Japan, Guatemala und auf die Fidschi-Inseln. Im hohen Norden aber fühlt er sich am wohlsten. Im Winter liebt er es, sich in der lappländischen Schneewelt der Natur hinzugeben. Im Sommer genießt der studierte Journalist besonders Schwedens einzigartige, maritime Küstenwelt. Schweden ist für Leon ein Kaleidoskop des Reisens: aufregend, abwechselnd, anders. Im Land der Mitternachtssonne erlebt er bei jeder Reise aufs Neue, was SchwedenPur bedeutet.