Liseberg-Park: Adrenalinrausch inmitten Göteborgs

Es ist der 8. Mai 1923. 8 Uhr. Ein frühsommerlicher Tag erwacht in Göteborg. Die Kirchenglocken läuten wie immer zur vollen Stunde. Dass jener Tag aber ein besonderer ist, verraten die donnernden Salutschüsse, die vom Kvarnberget abgefeuert werden. Schließlich fährt der königliche Zug im Göteborger Hauptbahnhof ein.

Königliche Einweihung
Schwedens König Gustav V. und Kronprinz Gustaf Adolf sind auf Geburtstagsvisite. Göteborg feiert sein 300-jähriges Bestehen. Anlässlich dessen hat die Stadt eine Ausstellung für Touristen und Einheimische konzipiert. Ein Teil dieser Exposition auf dem Gelände des alten Liseberg-Hofs ist ein eigener Vergnügungspark.

Göteborg haftete seinerzeit der Ruf einer eingestaubten, eher langweiligen Stadt an. Das wollten die hiesigen Politiker ändern. Und weil Vergnügungsparks zu jener Zeit weltweit prosperierten, entschieden sich die Verantworlichen für jene Ausstellung, die der Ursprung für den heute weltweit bekannten Liseberg-Park ist.

Optimale Lage
"Die Lage des Parks", sagt Sofia Wikstedt vom Liseberg-Park, "ist sehr besonders, da er fast mitten in der Stadt liegt. Schon allein dadurch haben wir sehr viele Besucherinnen und Besucher." Heute ist der Liseberg längst kein bloßer Vergnügungspark mit zahlreichen Achterbahnen und weiteren waghalsigen Fahrgeschäften. Allen voran die beeindruckende Holzachterbahn "Balder" und der "AeroSpin"-Tower begeistern die Freizeitpark-Fans.

Die aparten Gartenanlagen mit vielfältiger Flora laden ferner zu ausgiebigen Spaziergängen ein. Die besondere Architektur und zahlreichen Restaurants respektive Cafés komplettieren das Erlebnis fernab des Adrenalinrausches. Neben dem Alltagsgeschäft initiiert der Park jedes Jahr besondere Veranstaltungen wie den beliebten Weihnachtsmarkt oder die pompöse Halloween-Party.

Angepasste Themenwelten
"Wir haben das ganze Jahr über viele besondere Veranstaltungen", erzählt Wikstedt. Auch Konzerte und Theateraufführungen finden hier regelmäßig statt. "Liseberg ist das perfekte Ausflugziel, egal ob für eine Freundesgruppe oder eine Familie", so Sofia Wikstedt.

Was aus dem Ausstellungsteil von 1923 ein Jahrhundert später einmal werden sollte, konnten die Beteiligten am 8. Mai 1923 noch nicht absehen. Der feierliche Jubiläumsumzug endete seinerzeit am späten Nachmittag in Liseberg. Damals säumten die freudig aufgeregten Bewohner die Straßen rund um das Liseberg-Gelände. Heute kommen bis zu drei Millionen Besucher jedes Jahr hierher.