Kurioser Buchstabendreher: Wie Haaland Halland ins Abseits zu stellen droht

Um den Jahreswechsel herum sorgte Erling Haaland für einen Rekord. Mal wieder. So früh wie kein Spieler in der wohl besten Fußball-Liga der Welt, der englischen Premier League, schaffte er es, 20 Tore zu erzielen. Gerade einmal 14 von insgesamt 38 Spielen benötigte er dazu. In Hallands Tourismusbehörde dürfte Stirnrunzeln gegeben haben.

Im Fokus der Fußballwelt
Denn spätestens seit Erling Haalands Wechsel zu Manchester City, einem der besten Fußballvereine der Welt, im Sommer 2022 steht der Stürmer im Fokus des Fußball-Globuses. Erling Haaland trifft und trifft und trifft. Und seine Anhänger googlen und googeln und googeln nach ihm.

Zu leiden hat die schwedische Südwestregion Halland, ein kleiner, pittoresker Küstenstreifen nördlich von Skane. Halland ist bekannt für seine wunderschönen Sandstrände, die vielfältige Natur und gemütliche Küstenstädte. So weit, so schön.

Zwei verhängnisvolle Buchstaben
Doch das Problem sind zwei Buchstaben: ein "A" und ein "L". Obwohl die Ausgangslage eigentlich recht simpel ist (Schweden-Region mit zwei "L", Fußball-Star mit zwei "A"), wirbelt der Name des berühmten Norwegers die Internetwelt durcheinander.

Denn weil eine Vielzahl von Fußballfans in Suchmaschinen und Hashtags in den Sozialen Medien fälschlicherweise die Schreibweise der Region übernehmen, findet man unter dem Stichwort "Halland" meistens nur noch den Fußballer.

Offener Brief vom Tourimuschef
Jimmy Sandberg, Chef der Tourismusorganisation Visit Halland, reagierte mit einem Appell an die gesamte Fußballwelt und Medien. "Wir wissen, dass skandinavische Vokale ziemlich verwirrend sein können. Wir befürchten aber auch, dass unsere Region ein vergessenes Atlantis werden könnte, wenn die Verwechslung weitergeht", heißt es in einem offenen Brief. 

Doch ganz ungelegen kommt der Buchstabendreher der Region Halland nicht. Medien aus der ganzen Welt berichteten über die kuriose, digitale Verwechslung. Der britische Guardian, die spanische Marca und die deutsche 11Freunde - allesamt renommierte Zeitungen - berichteten darüber.

Massiver Reichweitenaufschwung
Mit 1355 Artikeln über Halland im vergangenen Jahr gab es ein Plus von 58 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das kulminierte zu einer Gesamtreichweite von 3,3 Milliuonen Menschen, ganze 2200 Prozent mehr als sonst.

So könnte es am Ende doch noch zwei Gewinner aus dem ungleichen Duell zwischen Fußball-Weltstar und Schweden-Region geben. Seinen offenen Brief hat Jimmy Sandberg übrigens mit einer Einladung an den Norweger abgeschlossen: "See you next summer in Halland, Haaland?"