Exklusives Abenteuer in Dalarna: Schwitzen und Tauchen unter Tage

Daniel Karlsson und seine zwei Freunde waren 1998 jung, wild und durstig nach Abenteuern. Die drei Freunde aus Schweden waren 16 Jahre alt, als sie die Mine in Tuna Hästberg wiederentdeckten. "Das Bergwerk war zu schön, um es für uns selbst zu behalten", erzählt Daniel Karlsson heute. "Also haben wir angefangen, den Leuten diesen wundervollen Ort zu zeigen." Heute firmiert die geschichtsreiche Mine unter dem Namen Äventyrsgruvan: Abenteuer-Mine.

Erzabbau seit dem 17. Jahrhundert
Es ist nicht tradiert, seit wann in Tuna Hästberg Erz abgebaut wurde. Wahrscheinlich ist das frühe 17. Jahrhundert. Gesichert ist aber, dass um 1640 eine Hütte zur Herstellung von Roheisen am nahgelegenen Rämensee gebaut wurde. Das hierfür benötigte Erz holten sich die Besitzer aus den Gruben in der Umgebung. Das erste Bergwerk der Gemeinde Tuna gab es 1648.

Tuna Hästberg war reich an Eisen- und Schwarzerz. Obwohl in Tuna Hästberg dekadenlang Erz gebrochen wurde, erlebte das Bergwerk seine Blütezeit erst im 20. Jahrhundert. 1968 musste die damalige Besitzerfirma den Betrieb dann aber einstellen. Es war eine Zäsur. In mutmaßlich über 300 Jahren wurden in Tuna Hästberg etwa 6 Millionen Tonnen Erz abgebaut.

Erste Führung im Jahr 2000
Seit der Schließung stand die Mine drei Jahrzehnte still. Bis Daniel Karlsson und seine Freunde den verborgenen Schatz in Dalarna wiederfanden. Die erste Führung fand im Jahr 2000 statt. Seit 2011 ist die Äventyrsgruvan eine echte Erlebnisquelle. Es gibt die geführten Touren durch die bis zu 30 Kilometer langen und 80 Meter unter der Erdoberfläche liegenden Trockenbereiche. Auch die Festivitäten auf der Untertagebühne wie Konzerte, St.-Lucia-Feiern oder Hochzeiten versprühen unter Tage einzigartiges Ambiente.

Die Highlights sind wohl aber das Minentauchen sowie die unterirdische Sauna, eine der aufregendsten der Welt. Beim Schwitzen hat man hier einen atemberaubenden Blick auf das kristallklare, grün illuminierte Wasser, das übrigens trinkbar ist, inklusive. In den unterirdischen Seen bekommt man ein Taucherlebnis der Extraklasse. Und auf den Wanderungen erkundet man gefrorene Wasserfälle in den Eishöhlen im Innern des Bergwerks. 

"Unberührt und sehr schön"
"Die Mine ist ein einzigartiger Ort, unberührt und sehr schön", meint Daniel Karlsson. "Sie hat eine interessante Geschichte, die man ohne Einschränkungen erkunden kann." Aus allen Teilen der Welt kommen jedes Jahr knapp 1500 zu den Touren und ebenso viele zum Tauchen. Die Mine ist das ganze Jahr über für Menschen aller Altersgruppen leicht zugänglich.

Es wird vermutet, dass noch immer 16 Millionen Tonnen Erz in den Tiefen von Tuna Hästberg vorrätig sind. Doch die bleiben dort, wo sie sind. Heute dient das Bergwerk einzig der Unterhaltung und Erinnerung. "Unsere Vision ist es, das Bergwerk so unberührt wie möglich zu lassen", sagt Karlsson. Seine erste Vision von 1998 hat der Abenteurer bereits wahrwerden lassen.