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Anna Struve ist vor 20 Jahren in Kiel geboren. Aufgewachsen ist sie in einem Dorf ganz in der Nähe und hat den Großteil ihrer Kindheit in der Natur verbracht. Seit eine paar Monaten lebt sie in Schweden. Dass sie dort eines Tages einmal wohnen möchte, war für sie schon ziemlich früh klar. Obwohl Anna erst 2018 erstmals nach Schweden reiste. Im ersten Teil ihres Gastbeitrages erzählt sie, woran das lag, wie ihre Schweden-Liebe entstand - und warum sie trotzdem noch etwas in Deutschland vermisst. Heute gibt es den zweiten Teil, der mit einer überraschenden, aber eindeutigen Aussage endet...
Ich habe nicht wirklich einen genauen Lieblingsort in Schweden, aber ich finde die Natur insgesamt einfach traumhaft. Schwedische Wälder sind ganz besonders und beeindrucken mich jedes Mal von Neuem. Seit meinem Urlaub im Dezember/Januar bin ich verliebt ins Jämtland und war dort in einem Wald, den ich als Lieblingsort bezeichnen würde, weil er mich von der ersten Sekunde an verzaubert hat und ich wunderschöne Erlebnisse damit verbinde. Aber auch in und um Stockholm gibt es Orte, die ich dazu zählen würde. Es ist sehr schwer, sich da festzulegen.
Schwedisch schon in Deutschland gelernt
Ich habe schon in Deutschland angefangen einen Schwedisch-Kurs zu machen, da ich mir ja sicher war, dass ich nach der Schule nach Schweden möchte. Durch diesen habe ich die Basics gelernt, konnte aber noch nicht wirklich sprechen. Vor meiner Abreise nach Schweden habe ich außerdem versucht, für mich selbst weiterzulernen. Ich bin froh, dass ich schon Einiges konnte, als ich hierhergekommen bin.
Den Großteil habe ich aber hier in meiner Gastfamilie gelernt und schon nach kurzer Zeit verstand ich das Meiste. Mittlerweile verstehe ich so gut wie alles im Gespräch mit meiner Gastfamilie, jedoch fällt mir das Sprechen schwer, da es so eine große Überwindung ist. Aber ich spreche hier täglich Schwedisch (mal mehr, mal weniger) und irgendwann kann ich die Sprache hoffentlich fließend...
Kreuz und quer durch Schweden
In meinem Sommerurlaub mit meiner Familie waren wir ein paar Tage in Helsingborg, wo mich am meisten der Strand mitten in der Stadt beeindruckt hat. Dann sind wir weitergefahren und hatten eine Hütte am Barnebosjö in Småland. Von dort haben wir auch Ausflüge nach beispielsweise Kalmar oder Öland gemacht. Auf der Rückreise waren wir noch einen Tag in Malmö. Nun wohne ich in Stockholm und habe hier schon viel die Gegend erkundet. Über Silvester war ich mit einer Freundin im Urlaub in Bräcke im Jämtland (dort ist auch der Lieblingswald).
Und dann war ich noch gerade mit meiner Gastfamilie im Skiurlaub in Bruksvallarna nahe der norwegischen Grenze. Meine Eindrücke vom Land sind durchweg positiv und meine Erwartungen werden ständig übertroffen. Ich hatte schon die Möglichkeit einen richtig kalten Winter mit eingefrorenen Wimpern und -27°C zu erleben, nehme die Menschen hier als sehr freundlich war und bin täglich dankbar, hier zu sein.
"Ich möchte hier bleiben"
Mein ursprünglicher Plan für meine Zukunft war eigentlich: Zuerst ein Jahr in Schweden leben als Au Pair, danach zurück nach Deutschland kommen und eine Ausbildung oder ein Studium machen und später irgendwann nach Schweden auswandern. Diesen Plan hatte ich auch noch in meiner Anfangszeit hier, aber je länger ich hier bin, desto weniger möchte ich hier wieder weg.
Ich kann mir mittlerweile nicht mehr vorstellen, nach dem Jahr zurück nach Deutschland zu gehen und möchte am Liebsten hier bleiben. Mein Plan ist es jetzt, auch in Schweden zu studieren und ich hoffe, dass das alles so funktioniert, wie ich mir das vorstelle. Es ist keine leichte Entscheidung und ich vermisse meine Familie und Freunde jetzt schon sehr, aber ich möchte trotzdem gerne bleiben und auch mein späteres Leben hier verbringen!
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