Dass jemand sehr berühmt war und ist, lässt sich hierzulande oftmals daran ablesen, dass etwa Straßen oder Plätze nach ihm oder nach ihr benannt sind. Carl von Linné hat es bis hierhin geschafft. Nunmehr ist er zwar seit fast 250 Jahren verstorben. Doch seine bahnbrechenden Forschungen zu Lebzeiten haben den schwedischen Naturforscher zu einer weltweit bekannten Person der Geschichte gemacht.
Forschungs- und Wohnort
Ein Ort, an dem das Vermächtnis Carl Nilsson Linnæus‘ – sein bürgerlicher Name vor der Erhebung in den Adelsstand – noch heute lebendig erscheint, ist der „Linnaean Garden“ in Uppsala. Zu Lebzeiten war dies nicht nur sein Forschungs-, sondern auch Wohnort. 1741 wurde Carl von Linné erst Professor an der Universität Uppsala. Neun Jahre später avancierte er zu ihrem Rektor
Die Ursprünge des Gartens selbst gehen auf eine Zeit vor Linnés Geburt zurück, er wurde bereits 1655 als ältester Botanischer Garten Schwedens angelegt. Erst als Linnæus 1743 hierhin zog, begann er, den Garten nach seinen Vorstellungen aufzuziehen. Er legte Pflanzen aus der ganzen Welt an, bis zu 3000 verschiedene Arten soll er hier kultiviert haben.
Garten wurde weltberühmt
Die Universität Uppsala wurde zum Zentrum seiner Forschung, zu deren bekanntester Essenz die moderne botanische und zoologische Taxonomie gehört. Hier wandte er auch sein Sexualsystem der Pflanzen erstmals in der Praxis an. Während seiner Zeit als Professor wurde der Garten weltberühmt.
„Die Tatsache, dass es sich um einen der ältesten Botanischen Gärten der Welt handelt, und es hier eine enge Verbindung zu Linné und seiner wissenschaftlichen Arbeit gibt, macht ihn zu einem ganz besonderen Ort“, sagt Jesper Kårehed, wissenschaftlicher Kurator an der Universität von Uppsala.
Eintritt zu einer Zeitreise
Der Besuch des Linnæus-Gartens und -Museums ist der Eintritt zu einer Zeitreise. „Hier kann man den Ort begreifen, an dem Linné seine Wissenschaft entwickelte und seine geliebten Pflanzen studierte“, sagt Kårehed. „Zudem erlebt man aber auch, wie er und seine Familie im Uppsala des 18. Jahrhunderts gelebt haben.“
Das ehemalige Wohnhaus ist heute das Linnæus-Museum, das von der Universität im Auftrag der Schwedischen Linnæus-Gesellschaft verwaltet wird. Es enthält einzigartige Ausstellungsstücke, die von seinem Leben zeugen. Möbel, Kunst, aber vor allem auch persönliche Gegenstände lassen das Museum in Linnés privates wie wissenschaftliches Zuhause zurückversetzen. Noch heute wachsen im Garten nur Pflanzen, von denen man weiß, dass sie von Linné gezüchtet wurden.
Sommerhaus nicht weit entfernt
Eine noch intimere Erfahrung bietet ein Besuch in Linnés Hammarby, wo die Familie ihre Sommer verbrachte und etwa 40 Pflanzen aus der Zeit von Linné erhalten geblieben sind. Hammarby bietet einen noch authentischeren Zugang zu seinem Privatleben als der akademische Garten im Stadtzentrum. Das Sommerhaus im typisch schwedischen Antlitz liegt nur wenige Kilometer vom Linné-Garten entfernt.
Im Garten Linnés gibt es verschiedene Kunstausstellungen im alten Orangerie-Gebäude. Dieses Jahr geht es um die schwedische Nationalblume, die rundblättrige, blaue Glockenblume. Auch 250 Jahre nach Carl von Linnés Tod dreht sich an seiner alten Wirkungsstätte noch immer alles um sein Lebensthema: die Pflanzen.
Leon
Leon liebt das Reisen und bekommt nie genug davon, Neues zu entdecken. Seine Neugier lotste ihn schon bis nach Japan, Guatemala und auf die Fidschi-Inseln. Im hohen Norden aber fühlt er sich am wohlsten. Im Winter liebt er es, sich in der lappländischen Schneewelt der Natur hinzugeben. Im Sommer genießt der studierte Journalist besonders Schwedens einzigartige, maritime Küstenwelt. Schweden ist für Leon ein Kaleidoskop des Reisens: aufregend, abwechselnd, anders. Im Land der Mitternachtssonne erlebt er bei jeder Reise aufs Neue, was SchwedenPur bedeutet.