Hoch oben im Norden Europas leben bis heute die Ureinwohner Fennoskandinaviens: die Samen. Ihre Population erstreckt sich über vier Länder: Russland, Finnland, Norwegen und Schweden. Dieses große länderübergreifende Gebiet nennen die Ureinwohner Sápmi, das sich über die gesamte Nordkalotte erstreckt. Seit mehreren Tausend Jahren leben die Samen hier. Sie haben hier gejagt und gefischt. Ihre Kinder großgezogen. Die Natur geprägt. Es ist ihr Land.
Hauptstadt der Samen
Die heimliche Hauptstadt der Samen ist Jokkmokk, ein kleiner Ort in der schwedischen Provinz Norrbotten nördlich des Polarkreises. Hier ist auch der kulturelle Mittelpunkt der samischen Kultur. Das zeigt sich nicht nur an dem historischen und weltbekannten Wintermarkt, der jährlich im Frühjahr stattfindet. Sondern auch am Ájtte, dem Hauptmuseum über die Samen. Kein Ort eignet sich besser, das Leben der Sami zu erzählen als hier: am Tor zur lappländischen Bergwelt.
Ganz offiziell heißt das Ájtte „Hauptmuseum für samische Kultur, Spezialmuseum für die Fjällregion und Informationszentrum für Bergtourismus“. Es widmet sich also auch der umliegenden Berglandschaft. Der Fokus liegt durchgehend auf der samischen Kultur. Wer sind die Samen? Wie haben sie früher und heute ihr Leben in einer bisweilen anspruchsvollen Umgebung gemeistert? Diesen Fragen wird hier auf eindrucksvolle visuelle und haptische Art nachgegangen. Das 1989 eröffnete Museum verfügt über 1300 Quadratmeter Fläche.
Spannende Ausstellungen
Bis zu 50000 Besucher strömen pro Jahr in das samische Kulturzentrum. Diese finden besonders spannende Ausstellungen vor. Beispiel gefällig? Die Ausstellung „Unterwegs“ widmet sich dem Nomadenleben der Samen, taucht dabei in eine alte Zeit ohne feste Straßen an, als sich die Menschen an den Wanderungen der Tiere orientiert haben. „Die Zeit der Trommeln“ geht auf den religiösen und mythologischen Hintergrund der skandinavischen Ureinwohner ein. Und bei der Präsentation „Trachten und Silber“ dreht sich alles um samische Kleidung und Schmuck.
Åsa Sundqvist arbeitet seit den frühen 00er-Jahren für das Museum. Ihr Lieblingspart im Ájtte ist das traditionelle Samen-Zelt direkt ganz vorne im Museum. „Es ist der perfekte Platz, um eine geführte Tour zu starten“, sagt Åsa. „Für die Samen war das Zelt Küche, Arbeits- und Schlafzimmer zugleich. Es gab ihnen Schutz vor dem bitterkalten Wetter. Noch heute nutzen Samen das Zelt als vorübergehende Unterkunft.“ Und es ist nur der Beginn einer spannenden Erkundungstour rund um die Samen im Ájtte-Museum.
Zur Website des Museums geht es hier lang.
Leon
Leon, 25 Jahre, liebt das Reisen und bekommt nie genug davon, Neues zu entdecken. Seine Neugier lotste ihn schon bis nach Japan, Guatemala und auf die Fidschi-Inseln. Im hohen Norden aber fühlt er sich am wohlsten. Im Winter liebt er es, sich in der lappländischen Schneewelt der Natur hinzugeben. Im Sommer genießt der studierte Journalist besonders Schwedens einzigartige, maritime Küstenwelt. Schweden ist für Leon ein Kaleidoskop des Reisens: aufregend, abwechselnd, anders. Im Land der Mitternachtssonne erlebt er bei jeder Reise aufs Neue, was SchwedenPur bedeutet.