► Martin Björklund leitet das einzigartige Projekt. Es ist ein zweiwöchiges Sommercamp, bei dem Architekturstudenten aus Nordeuropa seit 2017 teilnehmen. Das Ziel: die Gestaltung und der Bau einzigartiger Unterschlüpfe und Verstecke in der Natur. Und: das alles für die und in der Öffentlichkeit. Die ersten Hütten entstanden an der Hohen Küste, einer UNESCO-Weltnaturerbestätte in Nordschweden. Seit 2021 stehen weitere Kunstwerke auch in Skåne. Besonders ist der Wiedererkennungswert der Bauten. Sie sind praktisch konzipierte Holzschutzräume mit einprägsamen Design.
Martin, woher kommt der Impuls, der Natur architektonische Kunst hinzuzufügen?
Für mich persönlich sind von Menschenhand geschaffene Gebäude viel größer und interessanter, wenn die Natur in der Nähe ist. Es gibt unzählige Kombinationsmöglichkeiten, und es ist auch reizvoll, wenn wir der Natur den Vortritt lassen und "bestimmen", wie die Kombination (von Architektur und Natur) letztendlich aussehen wird – wir brauchen nur Geduld und können die Magie wachsen sehen.
Die Holzhütten sind zum Schutz da. Warum spielt dieser Schutz in ARKNAT eine so wichtige Rolle?
Wir erschaffen Schmuckstücke in der Natur, aber wir sind dabei eben nicht allein. Kunst in der Natur spielt eine wichtige Rolle, um neue Einflüsse und Erfahrungen zu sammeln. Aber wenn unser Kunstwerk auch praktisch ist, ist es eben noch viel mehr. Hütten, Behausungen in dem von uns geschaffenen Maßstab waren die ersten Behausungen, die wir vor 100000 Jahren errichtet haben, als wir die Höhlen verließen. Das ist tief in uns verwurzelt und wir können uns damit identifizieren.
► Der gesamte Prozess von der Planung bis zur Fertigstellung einer Hütte dauert in der Regel eineinhalb Jahre. Es braucht viel Zeit, den richtigen Standort zu finden und die anderen Parameter abzugleichen. So müssen die Fragen des Grundstückeigentümers, eines geschützten Gebiets und der Gemeinde restlos geklärt werden. Der große Vorteil: Ganz nebenbei erhalten die Architekturstudenten einen wichtigen Crashkurs in praktischem Holzbau.
Inwieweit ist ARKAT etwas typisch Schwedisches?
Unser einzigartiger Entwurfs- und Bauprozess ist die eine Sache, aber die spätere Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen, Gemeinden, Schulen und Unternehmen ist gar nicht so typisch Schwedisch, denke ich. Ich hatte einfach eine Idee, die ich nicht loslassen konnte, und so haben wir 2017 unser Pilotjahr durchgeführt. Der Fokus auf Schutzhütten scheint sehr skandinavisch zu sein, vielleicht aufgrund unserer Outdoor-Kultur seit einem Jahrhundert. Aber Schutzhütten gibt es doch überall auf der Welt, oder?
Wo kommst du her und was ist deine Rolle bei ARKNAT erzählen?
Ursprünglich stamme ich aus dem Süden Schwedens, hatte es aber satt und zog 1000 km nach Norden, wo sich mir eine völlig neue Welt eröffnete. Ich entwickelte eine Liebe zur Natur und zu Holzbauten. Ich bin ausgebildeter Bauingenieur und nachdem ich traditionell damit gearbeitet habe, hat ARKNAT mich dazu gebracht, meinen Schwerpunkt zu verlagern. Jetzt, zurück im Süden, konzentriere ich mich auf Projekte, die mit sozialem Bauen zu tun haben. Meine Aufgabe bei ARKNAT besteht darin, alles zu managen, von den ersten Kontakten ein Jahr im Voraus bis hin zur Suche nach den benötigten Studenten und der Organisation. Das ist eine Menge Arbeit, aber normalerweise der beste Sommerjob, wenn wir unserer Kreativität freien Lauf lassen und gemeinsam diese einzigartigen Orte in der Natur schaffen.
Leon
Leon liebt das Reisen und bekommt nie genug davon, Neues zu entdecken. Seine Neugier lotste ihn schon bis nach Japan, Guatemala und auf die Fidschi-Inseln. Im hohen Norden aber fühlt er sich am wohlsten. Im Winter liebt er es, sich in der lappländischen Schneewelt der Natur hinzugeben. Im Sommer genießt der studierte Journalist besonders Schwedens einzigartige, maritime Küstenwelt. Schweden ist für Leon ein Kaleidoskop des Reisens: aufregend, abwechselnd, anders. Im Land der Mitternachtssonne erlebt er bei jeder Reise aufs Neue, was SchwedenPur bedeutet.